Eine tolle Belohnung für ihren intensiven Trainingseinsatz erhielten am vergangenen Wochenende die Voltigierer des Pferdesportvereins Grevelau: Bei den Landesmeisterschaften der Voltigierer in Hohenhameln (Kreis Peine) wurde das Team "Grevelau 1" nach einem spannenden Wettkampf Vizelandesmeister der beiden höchsten Leistungsklassen S und M**.
Dabei sah es zu Beginn des Wettkampfs zunächst gar nicht nach einer Medaille aus. Die Pflicht gelang den Voltigierern im Alter von 10 - 21 Jahren nicht so gut wie man es in letzter Zeit von ihnen gewohnt war, so dass sie in dem leistungsstarken Starterfeld nur den fünften Platz von fünf Gruppen belegten und etwas enttäuscht waren. Hatte die Mannschaft doch bei den bisherigen Turnieren dieses Jahres stets einen der vorderen Plätze in der Pflichtwertung belegt.
In der Vorbereitung zur Kür gelang es dann den Cotrainern Malte Peters, Annika Richter und Anna Riech, die Voltigierer optimal auf den Wettkampf einzustellen, so dass die Gruppe über sich hinaus wuchs und eine souveräne, flüssige und korrekte Kür zeigte. Palmiro, das Pferd der Gruppe, unterstützte das Team dabei durch eine starke Leistung. An der Longe von Gunda Sievers präsentierte er sich routiniert und balancierte dabei seine Voltigierer bei jeder Übung. Dementsprechend hoch wurde die Kür bewertet, so dass die Gruppe nach dem ersten Wettkamptag den dritten Platz belegte.
Am nächsten Tag wurde es dann noch einmal spannend: Palmiro hatte sich auch mit den beiden Einzelvoltigierern Jonas Just und Johannes Wenck für das Finale qualifiziert, so dass er innerhalb von wenigen Stunden fünf Mal an den Start gehen musste. Erschwerend hinzu kamen die sommerlichen Temperaturen, die in der Reithalle für ein stickiges und extrem warmes Klima gesorgt hatten. Palmiro meisterte diese Herausforderung souverän, so dass die Voltigierer ihre Kür zur Musik von "Queen" erneut sicher und flüssig zeigen konnten. Als am Ende der Kür eine Übung zu misslingen drohte, wurde schnell improvisiert, so dass es gar nicht auffiel, dass eine Übung fehlte.
Nach einigen Stunden Unsicherheit, ob die Gruppe den erhofften Bronzemedaillen-Platz halten konnte, war bei der Siegerehrung der Jubel groß, als die Gruppe sogar als Vizelandesmeister aufgerufen wurde.
Beinahe hätten die Grevelauer Voltigierer sogar noch eine zweite Medaille mit nach Hause genommen. Johannes Wenck verpasste die Bronzemedaille bei den Junior-Einzelvoltigierern um 14 Tausendstel. Nach dem ersten Umlauf lag er auf dem Bronzerang. In seiner Finalkür hatte er dann aber bei einem Handstand etwas zu viel Schwung und musste das Pferd verlassen, um nicht Palmiro weh zu tun. Dieser Sturz kostete wertvolle Punkte, so dass er in der Endabrechnung Platz vier belegte.
Auch das Grevelauer M-Team durfte auf den Landesmeisterschaften an den Start gehen. Als Vertretung des Bezirks Lüneburger Heide bei den M*-Gruppen zeigten sie auf Acheron eine ruhige, sichere und ausdruckstarke Kür zum Thema "Emotionen". Angesichts der Tatsache, dass zwei Leistungsträger des Teams nicht dabei waren, konnten sie mit dem vierten Platz in ihrem ersten Landeswettkampf zufrieden sein.
Jonas Just, der seine erste Saison im Seniorenbereich absolviert und in diesem Jahr erstmalig ein "Technikprogramm" zeigen muss, wurde von der Landetrainerin sogar für sein Technikprogramm gelobt. Er belegte in der Endabrechnung den 5. Platz von 12 Voltigierern.
Die beiden Einzelvoltigiererinnen Annika Hollmichel und Julia Furmann hatten bei ihrem Start besonders großes Pech. Ihr Pferd "Acheron" war zu nervös, so dass sie die Vorführung gleich zu Beginn abbrechen mussten.
Mit Spannung werden in der nächsten Woche beim PSV Grevelau die Nominierungen zu den Deutschen Meisterschaften in Verden und den Deutschen Jugendmeisterschaften in Aachen erwartet. Das Grevelau 1 - Team muss nach den Sommerferien noch eine Sichtung in Dorum absolvieren, auf der sich entscheidet, ob sie für den Deutschen Voltigierpokal der M-Gruppen nominiert werden.